KERAMIK. TITAN.

ERSATZMATERIALIEN.

KERAMIK-IMPLANTATE

Nach eingehender Betrachtung aller mechanisch-funktionalen Kriterien ist Zirkon der Werkstoff für ein Implantat. Chemisch-physikalisch betrachtet, handelt es sich bei Zirkon um eine Oxidkeramik, die keinerlei metallische Eigenschaften besitzt. Die Biegebruchfestigkeit von Zirkon entspricht etwa dem dreifachen Wert von Titan und dem doppelten von einer herkömmlichen Industriekeramik. Das sogenannte E-Modul (Elastizitätswert) liegt zwischen Titan und dem einer gewöhnlichen Keramik, d.h. es ist formstabiler als Titan. Ohnehin schon von mustergültiger Biokompatibilität verfügt Zirkon noch zusätzlich über eine Art Defektblocker, der verhindert, dass Mikrofrakturen sich erweitern. Das sorgt langfristig für eine verbesserte Bruchsicherheit und liefert in der dentalen Implantologie zunehmend außergewöhnlich gute Ergebnisse.

Vorteile von Keramik:

  • beschleifbar
  • ähnelt der natürlichen Zahnhartsubstanz
  • ästhetisch (aufgrund der weißen Farbe besonders im Frontzahnbereich vorteilhaft)
  • geringere Plaqueansammlung
  • maximale Bioverträglichkeit

Nachteile von Keramik:

  • höhere Kosten
  • keine Langzeitstudien, die älter als 10 Jahre sind
  • Zahn-für-Zahn-Versorgung erforderlich

TITAN-IMPLANTATE

Titan hat sich in der Zahnheilkunde aufgrund seiner verarbeitungstechnisch idealen Eigenschaften, seiner Korrosionsbeständigkeit und seiner Körperverträglichkeit als medizinisches Implantatmaterial weltweit durchgesetzt und hat sich inzwischen seit über 40 Jahren millionenfach bewährt. Allein in Deutschland beweisen jährlich ca. 1.000.000 Zahnimplantate aus Titan Ihre Tragfähigkeit.

Vorteile von Titan:

  • dauerhaft stabil
  • geringere Kosten – im Vergleich zu Keramikimplantaten
  • gute Bioverträglichkeit (faktisch keine Allergien des Körpers)
  • Keine Toxizitäten (Metallionen), weil Titan nach seinem Einsatz sofort eine unlösliche, die Kontaktfläche überziehende Oxidschicht bildet, die die Freisetzung von Metallionen verhindert.
  • korrosionsfest

Nachteile von Titan:

  • Abgabe von Titanpartikeln
  • ästhetische Einschränkungen (aufgrund der metallischen Farbe)
  • die Titanunverträglichkeit liegt bei ca. 10% der Patienten

KNOCHENERSATZMATERIALIEN

Bei den Knochenersatzmaterialien unterscheidet man zwischen biologischen und nichtbiologischen Substanzen sowie zwischen synthetischen und nicht synthetischen Materialien. Die biologischen Substanzen gliedern sich wiederum in autologe, homologe und heterologe Materialien.

Wird Gewebe aus dem eigenen Körper eingepflanzt oder verpflanzt, wie zum Beispiel implantierte Eigenzähne, Knochen oder Bindegewebe, spricht man von autologen Materialien, d.h. Spender und Empfänger sind identisch.

Wird Gewebe aus dem Körper eines anderen Menschen verpflanzt, wie zum Beispiel Knochen oder Knorpel, handelt es sich um homologe Materialien, d.h. Spender und Empfänger sind nicht identisch. Unsere Zahnärzte weisen besonders darauf hin, dass das Risiko einer Abstoßungsreaktion bei der Verwendung homologer Materialien natürlich wesentlich größer ist. Außerdem lässt sich die Gefahr der Übertragung einer infektiösen Erkrankung, wie zum Beispiel HIV oder Hepatitis, nicht gänzlich ausschließen.

Bei Verwendung von Gewebe, das nicht vom Menschen, sondern vom Tier stammt, wird von einem Einsatz heterologer Materialien gesprochen. Auch hier besteht ein höheres Abstoßungsrisiko sowie außerdem die Gefahr der Übertragung von infektiösen Erkrankungen, wenngleich heutige Herstellungsverfahren eine Infektion durch Viren oder Bakterien fast vollkommen ausschließen.

Die nichtbiologischen Ersatzwerkstoffe unterteilen sich in mineralische Werkstoffe wie Glas oder Keramik, Metalle und Legierungen sowie Kunststoffe oder Naturstoffe. All diese Werkstoffe sind unter dem Begriff alloplastische Materialien zusammengefasst. Ihr Vorteil liegt in der Sterilisierbarkeit und leichten Verarbeitung bei relativ niedrigen Kosten. Sie kommen aber nicht mehr zum Einsatz und haben eher eine geschichtliche Bedeutung.