Knochenaufbau

Die moderne Implantologie erlaubt es auch bei Kieferknochendefiziten, Zahnimplantate erfolgreich einzupassen. Voraussetzung dafür ist ein Knochenaufbau, der für einen sicheren Halt des Implantates sorgt. Im Regelfall verwenden wir in unserer Zahnarztpraxis bei Berlin zum Knochenaufbau Knochenersatzmaterialien oder körpereigenen Knochen. Als Zahnärzte können wir dabei auf neue Verfahren und Techniken zum Aufbau und Ersatz von körpereigenem Knochen mit gutem und vorhersagbarem Ergebnis zurückgreifen.

In Abhängigkeit von Ihrem individuellen Befund setzen wir verschiedene Verfahren des Knochenaufbaus ein. Das fehlende Knochenvolumen können wir mit dem körpereigenen Knochen des Patienten auffüllen, das meistens aus dem Kieferknochenbereich entnommen wird, oder wir verwenden Knochenersatzmaterial (KEM). Dieses wird aus Gewebe oder Knochen von Rindern oder Schweinen hergestellt.

Unser Zahnärzte-Team klärt Sie über die Eigenschaften der Knochenaufbaumaterialien auf, stellt die Chancen und Risiken dar und informiert Sie über mögliche Alternativen.

Eine Alternative wäre zum Beispiel, bei geringem Knochenangebot durchmesserreduzierte Implantate zu verwenden, um einen Knochenaufbau zu vermeiden. Denn wir haben stets das Ziel vor Augen, Ihnen eine möglichst gewebeschonende Implantologie zu bieten.

Eigenknochen oder Knochenersatzmaterial

Grundsätzlich gilt die Transplantation des Eigenknochens (autologer Knochen) als Goldstandard. Abhängig vom Knochendefizit verpflanzen wir den Knochen in einer separaten Operation und warten eine Heilungsphase bis zur Implantation ab. Die Transplantate werden meist aus dem Kieferknochen gewonnen, selten aus dem Beckenkammknochen.

Knochenersatzmaterialien können vom Rind oder Schwein (heterologes Material) stammen. Die Aufbereitung dieses Materials sehr ist streng überwacht, damit Übertragungen von infektiösen Krankheiten ausgeschlossen werden können.

Wir verwenden Materialien der Firma Geistlich. Zur Knochenregeneration Bio-Oss® aus Rinderknochen. Das KEM bildet ein Gerüst für den neuen Knochen und wird von den körpereigenen Knochenzellen durchwachsen. Es wird nach und nach abgebaut und hinterlässt einen stabil nachgewachsenen Kieferknochenabschnitt. Zum Schutz der Knochenregeneration kann zusätzlich eine Kollagenmembran zur Trennung des Knochens vom Weichgewebe eingesetzt werden. (Geistlich Bio-Gide®, die Membran besteht aus Kollagen vom Schwein und wird durch körpereigene Prozesse abgebaut). Diese KEM sind streng kontrolliert, zertifiziert und sehr gut verträglich. Falls Allergien gegen das Kollagen bestehen, sollte auf andere Verfahren zurückgegriffen werden. Bei schwangeren und stillenden Frauen sollte diese Behandlung nicht durchgeführt werden.

Knochenchirurgische Verfahren

Entsprechend den Voraussetzungen am Implantationsort setzen wir spezialisierte Verfahren zur Wiederherstellung und Regeneration von Knochen ein, auf die wir im Folgenden eingehen werden.

Sinuslift­ – extern oder intern

Der Sinuslift (oder auch Sinusbodenelevation) dient der Knochenregeneration im Oberkiefer, wenn der Zahnarzt vor der Implantation ein Kieferknochendefizit feststellt. Hier unterscheiden Zahnärzte zwischen dem internen und externen Sinuslift.

Interner Sinuslift

Für den internen Sinuslift heben wir bei der Implantatbohrung die Schneider’sche Membran (Schleimhaut der Kieferhöhle) mit speziellen Instrumenten vorsichtig an. Anschließend füllen wir den gewonnenen Hohlraum mit körpereigenem Knochen oder Knochenersatzmaterial.

Knochengranulat wird in das Bohrloch eingeführt. (Interner Sinuslift) [©DenDor, fotolia.com]
Knochengranulat wird in das Bohrloch eingeführt. (Interner Sinuslift) [©DenDor, fotolia.com]
Externer Sinuslift

Beim externen Sinuslift (lateralen Sinuslift) heben wir den Kieferhöhlenboden über einen Zugang von der Mundhöhle aus an. Liegt ein hohes Knochendefizit vor, kann es notwendig werden, zunächst den Sinuslift durchzuführen, den Knochen einheilen zu lassen und die Implantation in einem zweiten Schritt vorzunehmen. Der Zeitraum zwischen den beiden OPs hängt unter anderem von dem ausgewählten Auffüllmaterial ab.

Lateraler Sinuslift im Oberkiefer, Implantat und Knochengranulat [©Jose Magon, fotolia.com]
Lateraler Sinuslift im Oberkiefer, Implantat und Knochengranulat [©Jose Magon, fotolia.com]
Geschlossene Einheilung vor Freilegung des Implantats [©Jose Magon, fotolia.com]
Nach der Einheilungsphase [©Jose Magon, fotolia.com]
Schema zum lateralen Sinuslift [©Piumadaquila, fotolia.com]
Schema zum lateralen Sinuslift [©Piumadaquila, fotolia.com]

Bone Condensing

Als weiteres knochenchirurgisches Verfahren zur Manipulation des Kieferknochens setzen wir in unserer brandenburgischen Zahnarztpraxis das Bone Condensing ein. Zur Verdichtung der Knochenstruktur bei relativ weichem Knochen (zum Beispiel im Oberkieferfrontzahnbereich) verwenden unsere Zahnärzte instrumentell gesteuerte Klopffrequenzen, um den Knochen zu verfestigen und somit ein stabiles Implantatbett zu schaffen.

Bone Splitting

Ein zu schmaler Kieferkamm kann von unseren Zahnärzten durch das sogenannte Bone Splitting verbreitert oder gedehnt werden. Hierzu setzen wir schmale Sägeschnitte in den Kieferkamm. Der jeweils entstandene Spalt wird mit Knochenspänen oder KEM aufgefüllt. Das Verfahren kommt einer Knochenspreizung gleich.

Häufig besteht die Möglichkeit, das Bone Splitting im Rahmen der Zahnimplantation durchzuführen, wobei das Knochenmaterial und das Implantat zeitgleich einheilen können.

Und wieder haben wir Sie mit umfassenden Informationen versorgt! Sicher haben Sie dazu spezielle Fragen, die wir Ihnen gerne in unserer Zahnarztpraxis in Grünheide südöstlich von Berlin beantworten werden.